Rezension - Atomkartell

Erneut verstricken sich Journalist Bruch und Anwalt Schalei, ohne es zu ahnen, in gefährliche Nachforschungen und treten damit eine Lawine los. Und Kommissar Enders, der eigentlich nur noch am Meer sitzen, seine Ruhe haben und alles hinter sich lassen möchte, ruft sich selbst auf den Plan und versucht einzugreifen, kann den Lauf der Dinge aber nicht mehr aufhalten.

image
Erneut verstricken sich Journalist Bruch und Anwalt Schalei, ohne es zu ahnen, in gefährliche Nachforschungen und treten damit eine Lawine los. Und Kommissar Enders, der eigentlich nur noch am Meer sitzen, seine Ruhe haben und alles hinter sich lassen möchte, ruft sich selbst auf den Plan und versucht einzugreifen, kann den Lauf der Dinge aber nicht mehr aufhalten.

Mit seinem zweiten Kriminalroman setzt Michael Menzel die erfolgreiche Story seines ersten Schattenmächte-Romans fort, lässt die bekannten Protagonisten noch einmal mitspielen und beleuchtet im Rahmen ihrer kreuzgefährlichen Recherchen eine weitere geheime Operation im Nachkriegsdeutschland, bei der die zweifelhafte Nutzung von deutschen Kernforschungsreaktoren im Mittelpunkt steht. Die Alliierten sind darin verwickelt, die Geheimdienste und auch Kanzler Adenauer und alles lässt sich ganz trefflich dem einen Satz im Roman unterordnen: „Wer den Krieg gewinnt, bestimmt danach die Regeln.“ Autor Menzel hat alle Zutaten für eine wirklich fesselnde Story parat und verwendet sie auch: Die beschriebenen Charaktere sind ausdifferenziert, die Handlungssequenzen passgenau und kurzweilig, die Wechsel zwischen den Handlungsebenen sind strukturiert und nachvollziehbar und der Leser wird jederzeit mitgenommen. Der sprachliche Stil ist ausgereift, temporeich, mit einem besonderen Humor. Und schließlich werden auch die klassischen Erwartungen des Lesers an einen Krimi nicht enttäuscht: Es wird spioniert und überwacht, erschreckt und gemordet, es wird gelogen und getrauert, Menschen verschwinden und die Jagd nach geheimen Dokumenten zieht sich durch die gesamte Handlung. Zum Ende hin überstürzen sich die Ereignisse und beim abschließenden Showdown muss sich der Leser - wie so oft in spannenden Krimis - fragen, ob er nicht die ganze Zeit den falschen Leuten vertraut hat.

Fazit:
Autor Michael Menzel formuliert in seinem Nachwort zu diesem Roman, er schreibe aus Spaß am Schreiben und nicht, um die Welt zu erklären. Den Spaß am Schreiben konnte ich tatsächlich aus jeder Zeile dieses Krimis herauslesen. Die Welt wurde mir darüber hinaus aber trotzdem ein ganzes Stück erklärt. Beides war mir eine Freude.